Im Jahr 1870 gründete Johann Michel Joseph Fecken, Maschinenfabrikant zu Aachen, das Unternehmen Fecken-Kirfel. Der junge Ingenieur wurde dabei von seinem Schwiegervater, Herrn Kirfel, finanziell großzügig unterstützt. Aus dieser Verbundenheit entstand der heutige Name "Fecken-Kirfel".
Zunächst produzierte Fecken-Kirfel Maschinen für die Tuchfabrikation und Wollspinnerei sowie „Locomobil-Dampf-Maschinen“ mit einer Leistung von 2-30 PS. In den folgenden Jahren wurde das Portfolio um Werkzeugmaschinen ergänzt. Das Produktionsprogramm wurde seitdem stetig erweitert und entwickelte sich schließlich über manuell betriebene Lederbearbeitungsmaschinen bis zur Herstellung vollautomatischer Spalt- und Schneidmaschinen für die Kunststoff-, Gummi- und Korkindustrie – heute das alleinige Geschäft von Fecken-Kirfel.
1905 übernahm zunächst der Aachener Kaufmann Karl Haschke das Unternehmen. Mit dem Tod von Karl Haschke 1918 wurde schließlich eine neue Ära in der Unternehmensgeschichte eingeleitet. Sie machte aus dem Traditionsbetrieb Fecken-Kirfel ein erfolgreiches Familienunternehmen. So wurde im Jahr 1919 der Aachener Dipl.-Ing. Hermann Schiffler neuer Gesellschafter des Unternehmens. Er entschied sich, den bereits weltweit bekannten Firmennamen beizubehalten. Schon im Jahr 1921 hatte Fecken-Kirfel über 50 Mitarbeiter und einen umfangreichen Maschinenpark unter anderem mit zahlreichen Dreh-, Bohr-, Hobel- und Fräsmaschinen.
Nach seinem Tod im Jahre 1954 führte seine Frau Anna, bereits seit 1917 im Unternehmen, die Geschäfte fort. Im Jahr 1969 gingen in zweiter Generation Besitz und Geschäftsführung des Unternehmens schließlich in die Hände ihrer drei Söhne Helmut, Robert und Dr. Rudolf Schiffler über. Heute setzt Dr. Rudolf Schiffler, gemeinsam mit der 3. Generation – Dagmar Schiffler, Claus Schiffler, Jutta Rollinger und Dr. Christa Rübben –, als Gesellschafter wesentliche Impulse bei der strategischen Ausrichtung und Entwicklung von Fecken-Kirfel.
Ursprünglich war Fecken-Kirfel in Aachen „vor Jacobsthor“ angesiedelt und wechselte danach noch mehrfach die Anschrift. Im Jahre 1938 verlegte Hermann Schiffler, mittlerweile Alleininhaber von Fecken-Kirfel, den Produktionsbetrieb an den heutigen Standort, der auf Initiative von Fecken-Kirfel 1993 feierlich und in Anwesenheit des damaligen tschechischen Botschafters nach der tschechischen Hauptstadt in Prager Ring umbenannt wurde. Noch heute ist dies der Hauptsitz des Unternehmens.
Hermann Schiffler führte das Unternehmen durch die Wirren des zweiten Weltkriegs: Er weigerte sich, der NSDAP beizutreten, was dazu führte, dass dem Unternehmen Arbeitskräfte entzogen wurden. 1944 überstand das Produktionsgebäude nur knapp einen Brandbombenangriff. Nach dem Krieg konnte die Produktion dann mit wenigen Mitarbeitern wieder aufgenommen werden.
Es folgte bis in die 1970er eine starke Wachstumsphase: Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich auf weit über 200 Mitarbeiter und die Produktion wurde stetig vergrößert. Allein drei neue Kranhallen für den Versand, die mechanische Fertigung sowie Montage wurden an das Altgebäude angebaut. Hinzu kamen 1969 ein Verwaltungsgebäude sowie in den 1970er- und 1980er-Jahren weitere Kranhallen mit Sägerei sowie der erste Abschnitt einer fünften Kranhalle für die Montage.
Schon in den 1950er-Jahren richtete sich Fecken-Kirfel international aus. Das Unternehmen spezialisierte sich auf die Produktion von Spalt- und Schneidmaschinen. Schnell wurde Fecken-Kirfel als Vorreiter und Pionier in der Entwicklung neuer Technologien für Maschinen für die Kunststoff-, Gummi- und Korkindustrie weltweit bekannt.
1974 gründete das Unternehmen die 100-prozentige Tochtergesellschaft Fecken-Kirfel America Inc. in Franklin Lakes, New Jersey, USA. Am heutigen US-Standort am Leighton Place in Mahwah, New Jersey, wurde kurz darauf ein eigenes Produktionsgebäude errichtet.
1986 erwarb Fecken-Kirfel zusätzliche Grundstücke am Hauptsitz in Aachen, um einen künftigen Ausbau der Produktion für Fecken-Kirfel zu garantieren. So wurden in den Jahren 2004 und 2007 schließlich die Kranhalle der Sägerei und Bandmesserfertigung sowie die Montagehalle in zwei Bauabschnitten durch zusätzliche zweigeschossige Gebäude erweitert.
Mit dem Neubau eines weiteren zweigeschossigen Gebäudes mit Sozialräumen und einer Produktionshalle für eine hochmoderne Pulverbeschichtungsanlage wird die Expansion am Standort Aachen im Jahr 2016 fortgesetzt.
Seit 1950 hat Fecken-Kirfel eine Vielzahl an Patenten und Gebrauchsmustern angemeldet und ist damit zum Technologieführer in der Branche aufgestiegen. Beispielhaft seien hier nur die Entwicklung der Karussellspaltmaschine oder der horizontalen und vertikalen Konturschneidautomaten genannt.
Im Jahr 2006 wurde unser langjähriger geschäftsführender Gesellschafter Dipl.-Ing. Robert Schiffler posthum für die Leistungen und Verdienste bei der Entwicklung von Schneidmaschinen für die Schaumstoffindustrie in die „Flexible Polyurethane Foam Hall of Fame“ der Polyurethane Foam Association/USA (PFA) aufgenommen.